VinoCamp Deutschland 2012 Retrospektive und Gedanken



Am vergangenen Wochenende fand zum zweiten Mal das VinoCamp Deutschland statt. Deutlich mehr Besucher als letztes Jahr fanden den Weg zur Weinfachhochschule in Geisenheim. Das VinoCamp ist eine offene Tagung, deren Ablauf und Inhalte von den Teilnehmern im Tagungsverlauf selber entwickelt werden. Einzig und allein die sozialen Weinproben zu diversen Themen am späten Samstag waren vorab geplant. Die Teilnehmer kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Weinblogger, Weinhändler, Winzer, Weinagenturen, Weinfreunde etc. konnten über 2 Tage sich zu diversen Themen austauschen, Synergien erschließen und Kontakte knüpfen. Spannend war die in den Fokus gerückte Region Elsaß, die sich durch Ihren Verbandspräsidenten Remy Gresser präsentieren ließ. Trotz der intensiven Feier am Samstagabend in der WineBank zu Hattenheim, sind mir einige Dinge in Erinnerung geblieben. U.a. die Session "Social Media, Facebook und co." geleitet von Dirk Würtz. Schwerpunkt dieser Session war die Frage, ob und wie man denn mit seiner Publikation Geld verdienen kann. Hier wurde durchaus kontrovers diskutiert, vor allem über das Thema gesponsorte Weinreisen, die Zusendung von Muster und diverse Einladungen zu Verkostungen. Ich möchte mein Statement in dieser Diskussion noch einmal klar herausheben. Ich sehe kein Problem darin, Muster, Einladungen zu Verkostungen und Reisen anzunehmen. Nur ein Anspruch muss gegeben sein. Es muss kritisch berichtet werden. Kritisch im positiven, wie auch im negativen Sinne! Lob, wem Lob gebührt und aber auch Kritik, wenn einem etwas missfällt. Das Ganze natürlich in einem ethischen Kontext. Natürlich wird man hier Gefahr laufen auch einmal eine negative Resonanz einer Agentur bzw. eines Weinguts zu ernten. Dennoch, ein wenig journalistischen Anspruch sollte jeder Blogger haben! Sich zum verlängerten Arm der Industrie zu machen kann nicht der richtige Weg sein. Die Szene will ernst genommen werden und nicht zur Marionette degradieren. Geschmackvoll war die Session "Frühstückswein" geleitet von Guntaum Fahner, der den Weinladen am Gutenberg zu Karlsruhe betreibt. Wusste gar nicht wie viel Potenzial in der Kombination Müsli, Obstsalat und Wein steckt. Inhaltlich war das VinoCamp 2012 durchaus bereichernd, auch wenn die eine oder andere Session relativ ergebnislos blieb, wie z.B. "Wieviele Weinshops verträgt das Internet". Für Menschen aus der Weinszene wird das VinoCamp zum Pflichttermin. Flexibel und am Puls des Geschehens. An dieser Stelle möchte ich dem Team um die Organisatoren Thomas Lippert und Dirk Würtz danken, sowie den Sponsoren ohne die diese Gratisveranstaltung in dieser Form nicht möglich wäre. Mal abgesehen von der Mensa, eignen sich die heiligen Hallen der Fachhochschule Geisenheim bestens als Austragungsort. Ich freue mich auf das VinoCamp 2013!

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